Impulsgeber V2.0-Ex

Inhaltsübersicht

Kurzinformation

Anwendung

Mit dem Impulsgeber für RITTER Trommel-Gaszähler und Balgen-Gaszähler kann das gemessene Gasvolumen zur Fernübertragung und/oder Weiterverarbeitung (Berechnung des Volumenstromes, Datentransfer via RS232) zur Elektronischen Digital-Anzeigeeinheit »EDU 32 FP« (optionales Zubehör) oder zu einer externen Datenerfassung (PC, Schreiber) übertragen werden. In letzteren Fall muss das externe System eine Spannungsversorgung (5 ~ 25 V) zur Verfügung stellen sowie eine Auswertungs-Schaltung/-Logik besitzen. Für den Anschluss an ein externes System, beachten Sie bitte: Technische Daten / Schaltbilder

image002 Für die Verwendung im Ex-Bereich (1) ist der Impulsgeber mit einem induktiven Sensor (statt Photodiode) ausgerüstet. Der Sensor ist für die Kategorien (2) ATEX 1G und ATEX 2G zugelassen. EG-Baumusterprüfbescheinigung: PTB 99 ATEX 2219 X, Kennzeichnung: II 1 G EEx ia IIC T6

Bei Verwendung im Ex-Bereich müssen die Spannungsversorgung (z.B. durch die EDU) und der Impulsgeber durch einen Trennschaltverstärker galvanisch voneinander getrennt werden. Der Trennschaltverstärker muss daher zwingend außerhalb der EX-Zone installiert werden.

Zur Auswahl der Gaszähler-Ausführung für den Einsatz im Ex-Bereich: Siehe Fußnote.

Ausstattung

Der Impulsgeber ist im Zählwerkgehäuse des Gaszählers (hinter dem Zifferblatt) eingebaut und besteht aus den Komponenten:

  • Schlitzscheibe
  • Sensor: induktiver Näherungsschalter nach NAMUR mit PTB/ATEX-Zertifikat
  • 3-polige Ex-Buchse

Beschreibung

Die Messtrommel (bei Trommel-Gaszählern) bzw. das Messwerk (bei Balgen-Gaszählern) ist über eine Magnetkupplung mit der Schlitzscheibe 1:1 gekoppelt. Die Fahnen bzw. Schlitze der Schlitzscheibe rotieren durch den U-förmigen Induktiv-Sensor und unterbrechen dadurch intermittierend das Magnetfeld des Induktiv-Sensors. Der Induktiv-Sensor wandelt somit die Umdrehung der Messtrommel (bei Trommel-Gaszählern) bzw. die Bewegung der Messmembranen (bei Balgen-Gaszählern) in eine Pulsfolge um. Die Anzahl der Pulse ergibt mit der jeweiligen Auflösung die Menge des durchgeflossenen Gasvolumens (siehe »Kennwerte der Schlitzscheiben«). Die Frequenz ist proportional zum Volumenstrom des Gases.

Für den Betrieb des Induktiv-Sensors ist eine Gleichspannungsquelle von 5 V erforderlich. Weitere elektrische Kennwerte des Induktiv-Sensors entnehmen Sie bitte dem Punkt »Technische Daten«. Bei eingetauchter Fahne in den Sensor wird der durch den Sensor fließende Strom verändert. Das Ausgangssignal ist eine Rechteckkurve, deren Pegel von der nutzerseitigen Schaltung, d.h. vom Wert der verwendeten Widerstände abhängt.

Bei Verwendung mit Trommel-Gaszählern

Wenn mit dem Impulsgeber der Volumenstrom aufgezeichnet wird, kann die entsprechende Kurve der Ausgangsspannung wellenförmig sein, obwohl der Gasdurchfluss konstant ist. Dies ist (unvermeidbar) bedingt durch das physikalische Messprinzip der Trommel-Gaszähler. Die Messtrommel besteht aus mehreren einzelnen Kammern, die zyklisch geöffnet und geschlossen werden. Die vorlaufende Kammer muss geschlossen sein, bevor die nachfolgende Kammer öffnet.

Diese Zwangsmessung ist einerseits der Grund für die hohe Messgenauigkeit. Andererseits bewirkt das Öffnen/Schließen eine geringfügige Druckerhöhung im Inneren der Kammer. Die Oberflächenspannung der verwendeten Sperrflüssigkeit verursacht eine weitere Druckerhöhung beim Auftauchen einer Messkammer aus der Flüssigkeit (Wasser: Höchste, Öl: geringere, CalRix: geringste Oberflächenspannung). Die resultierende Druckerhöhung bewirkt eine kleine Verringerung der Drehgeschwindigkeit der Messtrommel, die - für das Auge kaum sichtbar - von einem Schreiber/Computer jedoch sehr genau aufgezeichnet wird. Eine wellenförmige Kurve des Volumenstromes stellt also den wahren Durchfluss durch die Messtrommel bzw. den Gaszähler dar.

Kennwerte der Schlitzscheiben

Gaszähler
(Typ)
Impulse pro Umdrehung*
(Impuls/U)
Durchfluss pro Umdrehung*
(ltr/U)
Auflösung
(ltr/Impuls)
Impulse pro Liter
(Impuls/ltr)
Maximale Impuls-Frequenz
(Impuls/min)
TG 01nicht anwendbar
TG 05500,50,01100100
TG 1501,00,0250100
TG 3503,00,0617100
TG 5505,00,110100
TG 1050100.25100
TG 2050200,43117
TG 2550250,52233
TG 5050501,01300
BG 450100,25500
BG 650200,33417
BG 10505011267
BG 165010021208
BG 405010021542
BG 10050100211,333

* TG-Typen: Umdrehung der Messtrommel (= Umdrehung des großen Zeigers des Zifferblattes) / BG-Typen: Umdrehung des großen Zeigers des Zifferblattes

Spezifikationen

Pinbelegung der Anschlussbuchse

Pin configuration of the Output Socket
(Ansicht auf die Buchse)

Abmessungen des Sensors

Dimensions of Sensor

Normsymbol, Anschlussbild

Standard symbol, connection

Abmessungen der Schlitzscheibe

TG05 bis TG50 / BG
Durchmesser144 mm
Schlitzbreite4,2 mm
Stegbreite4,4 mm

Temperaturbereich

  • -25°C bis +70°C
  • Bei höheren Temperaturen kann der Impulsgeber gekühlt werden durch Spülung des Zählwerkgehäuses mit Raumluft. Erforderliche Ausrüstung: Optionaler Anschluss-Stutzen am Zählwerkgehäuse.

Technische Daten

Schlitzweite5 mm
Eintauchtiefe5 – 7 mm
Nennspannung8 V
Betriebsspannung5 ~ 25 V
Stromaufnahme:
(Fahne erfasst)
≤ 1 mA
Stromaufnahme:
(Fahne nicht erfasst)
≥ 3 mA
Schaltfrequenz0 – 2000 Hz
Hysterese0,05 – 0,65 mm
EMV gemäßEN 60947-5-2
Gemäß NormDIN EN 60947-5-6
(NAMUR)
Schutzart nachIP67
Umgebungstemperatur-25 bis +100 °C
Anschlussart0,5 m, Leitung LIY
Adernquerschnitt0,14 mm2
GehäusematerialPBT
Kategorie1G, 2G

Anschluss der elektronischen Digital-Anzeigeeinheit »EDU 32 FP« (optionales Zubehör)

Die EDU ist nicht für den Einsatz im Ex-Bereich geeignet und muss daher außerhalb des Ex-Bereiches aufgestellt werden. Der Anschluss an die EDU muss über einen Trennschaltverstärker (optionales Zubehör) erfolgen zur galvanischen Trennung der Stromversorgung (durch die EDU). Zur Programmierung der EDU für diesen Einsatzfall beachten Sie bitte die unten stehenden Hinweise zur »Programmierung der EDU«. Sollte der Gaszähler nicht im Ex-Bereich aufgestellt sein und/oder lediglich zu Testzwecken an die EDU angeschlossen werden, kann der Impulsgeber über das Anschlusskabel, das zusammen mit der Anzeige-Einheit geliefert wird, an die EDU angeschlossen werden. Die Anzeige-Einheit enthält die Spannungsversorgung für die Photodiode sowie die Auswerte-Schaltung bzw. -Logik, so dass das gemessene Volumen (ltr) und der Volumenstrom (ltr/h) direkt abgelesen werden können.

Die von der Anzeige-Einheit dargestellten Messwerte können über die serienmäßige Schnittstelle RS 232 an einen Computer übertragen werden (siehe auch EDU 32 FP Bedienungsanleitung, Ziffer 7.3). Über den serienmäßigen Analogausgang (0 - 1 V oder 4 - 20 mA) kann der aktuelle Wert des Volumenstromes an ein analoges Messwerterfassungs-System oder -Gerät übertragen werden.

Verdrahtung der Anschlussbuchsen

Wiring of the Pulse Generator to the EDU socket
Ausgangsbuchse Impulsgeber (links) / Eingangsbuchse EDU 32 (rechts)
(Ansicht auf die Buchsen)

Programmierung der EDU

(1) Achtung: Nach den geltenden EU-Vorschriften (94/9/EG) darf der Gaszähler, in den der Impulsgeber eingebaut ist, nur dann im Ex-Bereich eingesetzt werden, wenn für dieses Gerät eine Konformitäts-Erklärung (»ATEX-Zertifikat«) vorliegt, nach der der geplante Einsatz gestattet ist. Für die Gaszählertypen aus PE-el (Ausführung 8) ist eine entsprechende Konformitäts-Erklärung in Vorbereitung.

(2) Äquivalenz der Kategorien und Zonen: Kategorie 1 = Zone 0, Kategorie 2 = Zone 1, Kategorie 3 = Zone 2
»G« steht für »Gas« (»D« für »Staub«)

V 2.0ex / Rev. 2023-07-10 / Änderungen vorbehalten.